ULMENSCHUTZ.de                              


Ulmenschutz.de 2010


Die Gefährdung

Die Altbestände der Ulmen wurden durch die Holländische Ulmenkrankheit stark dezimiert. Die Krankheit trat um 1920 erstmals in Holland auf und war nur 13 Jahre später in ganz Europa verbreitet. Die Krankheit wird durch den Ulmensplintkäfer  (Scolytus sp.) übertragen, welcher  eine rasche Ausbreitung ermöglicht. 
Der eigentliche Verursacher der Gefäß- und Welkekrankheit  ist jedoch ein Pilz,  Ophiostoma ulmi, von welchem eine Herkunft aus resistenten Ulmenarten in Ostasien nachgewiesen wurde.  Durch Holzexporte gelangte die Pilzkrankheit auch nach Nordamerika, von wo nach 1960 eine leicht veränderte Version, Ophiostoma novoulmi wieder nach Europa reimportiert wurde. Aus Richtung Asien erreicht eine weitere Krankheitswelle in den 80er - 90er Jahren Europa. Generell kann beobachtet werden, dass die Krankheit  in epedemieartigen Wellen mit abgeschwchten Zwischenphasen  auftritt. Durch geringe Veränderungen des Pilzes, aber auch des komplexen Zusammenspiels von Erreger, Wirt und Standort sind so auch Bäume betroffen, welche von früheren Krankheitswellen verschont wurden.

Vom ursprünglichen Ulmenbestand Europas sind daher heute nur noch wenige, besonders schützenswerte Exemplare erhalten.


Ein alter Kulturbaum  ist bedroht

Die Europäischen Ulmen besitzen ein weites Verbreitungsspektrum, von den Auwäldern der Niederungen bis hin zu Gebirgswäldern. Dabei sind Ulmen auch schon lange Teil   der vom Menschen geprägten Kulturlandschaften. Ihr Holz war als Rohstoff für hochwertige Holzmöbel begehrt, das Laub wurde als Futter und Streu in der Viehhaltung  geschätzt.

Mit dem Aufkommen der Englischen Landschaftsgärten wurden die Ulmen wegen ihrer markanten Kronenausbildung im Einzelstand auch wichtige Elemente der Parkgestaltung.

Wegen ihrer relativ hohen Salztoleranz wurden Ulmen später auch bevorzugt als Straßenbaum in Alleen angepflanzt. 

Aber auch im ökologischen Netzwerk ist die Ulme eine wichtige Baumart. So wurden z. B. in Schleswig Holstein in einer Untersuchung über 180 an und von der Ulme lebende Arten festgestellt. 

Nicht zuletzt auch zu medizinischen Zwecken wurde die Ulme genutzt.


 Die Erhaltung

GRÜNDE FÜR DIE ERHALTUNG

Der wirtschaftliche Wert der Ulmen ist heute nur noch gering. Wegen der nur noch geringen Anzahl passt sie nicht in die Abläufe einer industreiellen Nutzung. Die erhaltenen Bäume sind dafür oft von hohem gestalterischen Wert und Träger lokaler Traditionen und Überlieferungen.

Die verbliebenen Ulmen sind weiterhin wichtige Faktoren im ökologischen Netzwerk des Standortes.

Die Erhaltung der Ulmen birgt nicht zuletzt auch Optionen für die Zukunft- für mögliche Nutzungen welche uns heute noch nicht zugänglich sind!

 MÖGLICHKEITEN

Die Bekämpfung und Eindämmung der Ulmenkrankheit ist wegen der starken Pathogenität und der vom Splintkäfer beförderten Ausbreitung nicht einfach, aber möglich.

Ebenso wie die Krankheit selbst  auf dem komplexen Zusammenspiel von Erreger, Vektor , Wirt und Standort beruht, sind auch die Gegenmaßnahmen nur als Komplex abgestimmter Maßnahmen wirksam.

 Das integrierte Ulmenschutzprogramm

Überwachung- Eindämmung- Impfung- Neupflanzung

Monitoring- zeigt her eure Ulmen!

Die Überwachung sämtlicher noch erhaltener Ulmen erscheint nur schwer durchführbar.

Die Lösung des Problems ist jedoch ebenso einfach wie auch sinnvoll-  Wir beginnen mit den auffälligsten und wichtigsten Bäumen! Diese stehen im Zentrum der Erhaltungsbemühungen und auch im Zentrum des Überwachungsgebietes. Von diesen Bäumen ausgehend werden (sofern noch vorhanden) weitere Ulmen im Umkreis ermittelt und überwacht. 

Kontrolle des Befalls-  Kontrolliertes Fällen

Bei frühzeitiger Erkennung eines Befalles kann durch umgehendes Entfernen der betroffenen Äste noch eine Rettung des Baumes versucht werden.

Bei stärker befallenen Bäumen (ab ca. 10 - 20 %) ist eine Erhaltung jedoch nicht mehr möglich. Diese Bäume dienen dem Ulmensplintkäfer als Brutbaum. Mit dem Aufbau der Population wird so auch der Befallsdruck für benachbarte Ulmen erhöht.

Die umgehende Fällung der stärker befalllenen Bäume ist daher wesentlicher Bestandteil des Ulmenschutzprogrammes.  Wer Brutbäume auf seinem Grund und Boden unterhält kann als Störer des Grundstückes nach § 1004 BGB belangt werden.

 Schutzimpfung

Ziel der Bemühungen ist neben der Eindämmung der Ulmenkrankheit die Erhaltung bedeutender Bäume.  Für noch nicht befallene Bäume besteht die Möglichkeit einer vorbeugenden Schutzimpfung mit DUTCH TRIG®.  Die Impfung bewirkt eine Resistenz der Ulme  im  jeweils aktuellen Jahrring  gegen die von Ophiostoma  ausgelöste Gefäßkrankheit.  DUTCH TRIG® ist in Deutschland über die Baumsanierung Wagler GbR erhältlich


Ulmenschutz.de und DUTCH TRIG

auf den

Dresdner Stadtbaumtagen

11. und 12. März 2010



Bildalbum zur Ulmenimpfung


Ulmen in Sachsen


Dutch Trig.eu






Weitere Informationen

Kontakt:

Baumsanierung Wagler GbR

Hendrik Wagler

Telefon: 0 37 33/ 2 31 52

       Fax: 0 37 33/ 2 31 54

 

E-mail:

info@baumpflege-wagler.de